Im Umgang mit dem Nationalsozialismus zeigen sich in der rechtsextremen Szene unterschiedliche Formen, vom Verherrlichen des Nationalsozialismus, über die Leugnung der Verbrechen, bis zur Verdrängung der NS-Zeit. Dadurch werden innerhalb der extremen Rechten verschiedene Strategien verfolgt. Doch auch außerhalb der organisierten rechtsextremen Szene zeigen sich die Herausforderungen, wenn zum Beispiel in der Schule Hakenkreuze geschmiert werden, Menschen aus der „Mitte der Gesellschaft“ die NS-Verbrechen relativeren oder ein Ende der Erinnerungsarbeit gefordert wird.
Unsere Demokratie beschäftigen diese Formen auf unterschiedlichen Ebenen, politisch, gesellschaftlich und auch pädagogisch.
Dieses Fachgespräch widmet sich der Frage, wie pädagogische Fachkräfte mit diesen Herausforderungen umgehen können. Nach einem Input von Michael Schley (Fachstelle gegen Rechtsextremismus im Adolf-Bender-Zentrum) wollen wir dieses Thema mit den Teilnehmenden gemeinsam diskutieren.
Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt ist in der Bundesrepublik Deutschland ein Problem von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Die steigenden Zahlen solcher Prozesse in den letzten Jahren verdeutlichen dies eindrücklich. So stiegen etwa die Angriffe gegen Unterkünfte für geflüchtete Menschen in 2022 um über 70 % im Vergleich zum Vorjahr. Grundlage eines erfolgreichen Wirkens gegen diese Entwicklungen sowie einer wirksamen Untertstützung betroffener Menschen ist professionelles Know-How.
Der Vortrag gewährt einen Einblick in die juristische und psychosoziale Beratung von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und vermittelt Handlungsstrategien im Umgang mit solchen Angriffen.
Das Projekt „Checkin“ des AWO Saarland e.V. stellt in einem Fachinterview 10 Punkte für eine erfolgreiche Bildungs- und Beratungsarbeit zur Prävention im rechtsextremitischen Bereich vor. In diesem Interview werden Frage bearbeitet, wie diese 10 Punkte in die berufliche Praxis von Pädagog*innen eingebunden und umgesetzt werden können um selbstständig solchen Phänomenen vorzubeugen.
Sie beinhaltet nicht nur praxisorientierte Handlungsempfehlungen in der Arbeit mit den Klient*innen, sondern auch strukurelle Maßnahmen, die getroffen werden müssen um erfolgreiche Prävention zu ermöglichen.
In seinem Vortrag mit dem Titel „Rassismus in Schule und Gesellschaft“ geht Prof. Dr. Karim Fereidooni sowohl auf ausgewählte Ergebnisse seiner Dissertation mit dem Titel „Rassismuserfahrungen im Lehrer*innenzimmer“ als auch auf Studien zum Thema „Rassismus im Klassenzimmer“ ein.
Im Fokus des Vortrags steht die folgende Frage: „Warum ist es nach wie vor schwierig über Rassismus(erfahrungen) in Gesellschaft und Schule zu sprechen?“
Das Adolf-Bender-Zentrum e. V. ist als anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe aktiv in der Demokratie- und Menschenrechtsbildung, der politischen Bildung, der Erinnerungsarbeit und der nachhaltigen Förderung zivilgesellschaftlicher Strukturen.
Die vereinsinterne Fachstelle gegen Rechtsextremismus - für Demokratie berät Institutionen und Einzelpersonen kostenlos und vertraulich im Umgang mit rassistischen, antisemitischen und rechtsextremen Vorfällen, Personen oder Gruppierungen.
„Check in – Einchecken in Demokratie und Vielfalt“ unterstützt die Gesellschaft in ihrem demokratischen und vielfältigen Miteinander – und bringt Menschen zurück, die sich von deren Grundwerten entfernt haben.
Wir bieten Bildungsangebote für Multiplikator*innen und begleiten Menschen bei der Distanzierung.
Bounce Back ist eine saarländische Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.
Wir unterstützen Menschen, die aufgrund von politischer Haltung oder Aktivität, (angenommener) Nationalität, sozialem Status, Religionszugehörigkeit, physischen oder psychischen Behinderungen, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Identität, äußerem Erscheinungsbild, etc. angegriffen werden oder wurden.